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Opiate - Wirkung

Im menschlichen Körper wirken Opiate durch die Bindung an Endorphinrezeptoren, von denen es bislang vier definierte gibt (My-, Kappa-, Delta- und Sigma-Rezeptoren). Diese Rezeptoren befinden sich sowohl im Zentralnervensystem als auch in anderen Organen.

Opiate reduzieren Schmerzen, Aggressionen und auch die sexuellen Bedürfnisse. Es wird ein traumähnlicher Zustand erreicht, in dem die Probleme der Welt gleichgültig erscheinen.

Eine intravenöse Injektion von Heroin bewirkt ein ca. 45 Sekunden anhaltendes Wärmegefühl auf der Haut und eine Empfindung im Bauch, die man in der Intensität und Qualität am ehesten mit einem Orgasmus vergleichen könnte.

Sofort nach der Injektion stellen sich Freude und Euphorie ein, Entzugssymptome und Schmerzen werden unmittelbar gelindert.

Etwa 15 bis 30 Minuten später tritt Müdigkeit und Benommenheit ein. Es treten dann Störungen der Motorik, sowie Verlangsamung von Atmung und Reaktionen auf.

Die Wirkungsdauer von Heroin beträgt in etwa vier bis fünf Stunden.

Opiate haben sowohl zentrale als auch periphere Wirkungen im Körper. Zu den zentralen Wirkungen zählen die verminderte Atmung, die den Brechreiz und Hustenreiz vermindernde Wirkung und die Pupillenverengung.

In der Peripherie bewirken sie vor allem eine Tonussteigerung der glatten Muskulatur welche sich in Verstopfung auswirkt. Weitere Wirkungen sind die verzögerte Entleerung des Magens sowie Kontraktionen der Blasenmuskulatur und des Harnverhaltens.

Nach außen hin können Personen unter Opiumeinwirkung an verschiedenen Merkmalen erkannt werden.

Häufig treten motorische Störungen in Form von Taumeln und Torkeln auf, weiters ist meist eine leichte Benommenheit und Schläfrigkeit in Verbindung mit langsamen Bewegungen feststellbar.

Oftmals hängen die Augenlider (Ptosis), die Sprache ist undeutlich und eine extreme Pupillenverengung (Miosis) ohne Dunkeladaption (Pupillenverengung bleibt in der Dunkelheit bestehen) findet statt. Diese Miosis kann bei gleichzeitiger Anwendung von Benzodiazepinen oder Kokain (Speedball) auch wegfallen.

Weiters auffällig ist ein häufiges Lecken der Lippen aufgrund der starken Trockenheit des Mundes sowie plötzliche Wechsel zwischen Erregungszuständen und abwesend sein.

Toleranz bei Opiaten

Gegenüber all den oben erwähnten Empfindungen stellt sich bei regelmäßigem Gebrauch ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, sodass nach langdauerndem Opiatkonsum diese Sensationen auch mit hohen Dosen kaum mehr hervorgerufen werden können.

Nach länger dauerndem Opiatmissbrauch ist vor allem das Bedürfnis, keine Entzugserscheinungen zu haben, vorherrschend und bewirkt so den weiteren Konsum der Drogen.

Vor allem gegenüber der verminderten Atmung, der beruhigenden und euphorisierenden Eigenschaften stellt sich bei kontinuierlicher Einnahme von Opiaten eine beachtenswerte Toleranz ein. Um die gleichen Effekte wie am Anfang der Drogeneinnahme zu erzielen, muss der Drogenbenützer eine wesentlich höhere Dosis zu sich nehmen.

Trotz dieser Toleranzentwicklung gibt es immer eine tödliche Dosis.

Nach einem Opiatentzug bildet sich diese Toleranz weitgehend zurück. Viele Drogensüchtige nehmen tödliche Überdosen zu sich, indem sie nach einem vollendeten Entzug auf ihre ursprüngliche Dosis zurückgehen.

Folgen des Opiatkonsums

Im Laufe der Zeit stellen sich auch vermehrt Symptome, wie zunehmende Apathie und Interesselosigkeit der Welt gegenüber ein.

Hinzu kommen körperliche Symptome wie Verstopfung, Schmerzbetäubung, Dämpfung des Hustenreizes, Pupillenverengung.

Weiters treten Symptome auf, die nicht durch die Droge selbst verursacht sind, sondern Begleiterscheinungen der intravenösen Applikation unter unsterilen Bedingungen sind. Es kommt zu Infektionen durch verunreinigte Nadeln und Drogen und dadurch zu Abszessen, Blutvergiftung usw. Die Ansteckungsgefahr für Hepatitis (Leberentzündung) und AIDS (Syndrom der erworbenen Immunschwäche) sollte hier auch noch Erwähnung finden.

Die Infektionswege für AIDS sind hierbei vor allem eine gemeinsame Verwendung des Injektionsbestecks als auch ungeschützter Geschlechtsverkehr, vor allem in Verbindung mit Beschaffungsprostitution.